Förderverein Dorfgemeinschaft Stralsbach e. V. 

Der etwas andere Verein!

Die katholische Prägung von Stralsbach


Die rd. 500 Einwohner von Stralsbach leben am Fuße des Mühlbergs ca. 300 über NN. Dominiert wird das Dorf von der hochgelegenen Bergkirche, die dem Hl. St. Oswald gewidmet ist. Auffallend sind die Wegkreuze, Bildstöcke, Hausfiguren und Prozessionsaltäre, welche bei den Spaziergängen im Dorf und in der Flur überall ins Auge fallen. Bis heute knüpfen die Stralsbacher an dieses Brauchtum an, auch wenn einiges dem Wandel der Zeit unterworfen ist.

Die Bevölkerung von Stralsbach ist seit Jahrhunderten durch die herrschaftliche Zugehörigkeit katholisch geprägt. Ausganspunkt dieser Entwicklung ist der Minnesänger und Kreuzritter Otto von Henneberg, der 1231 in Frauenroth ein Zisterzienserinnen Kloster gründete. Zum Klosterbesitz gehörte auch Stralsbach, das 1234 das erste mal in einer Urkunde erwähnt wurde.  Mit dem Abriss der alten Kirche und dem Neubau 1594 wurde unser Dorf erstmals eigenständige Pfarrei. Die heutige römisch-katholische Bergkirche geht auf das Jahr 1801 zurück. Im Jahr 1974 wurde die Kirche um einen Erweiterungsbau ergänzt, der am 1. September 1974 eingeweiht wurde. 

Wann der Vorgängerbau der heutigen Kirche entstand, ist nicht gesichert. Ein in Stralsbach für das Jahr 1285 verbürgter Leutepriester lässt auch die Existenz einer Kirche im Ort vermuten. Keramikreste, die im Rahmen der Umbauarbeiten an der St.-Oswald-Kirche im Jahr 1974 lassen den Schluss zu, dass eine erste Stralsbacher Kirche zwischen 1150 und 1120 entstand.
 In der mündlichen Überlieferung gibt es Hinweise für den Abriss einer Kirche im Jahr 1594 und die Errichtung einer neuen Kirche im Jahr 1618 durch den Würzburger Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn. Ein Turmeinsturz an diesem Kirchengebäude im Jahr 1793, der auch die benachbarten landwirtschaft-lichen Gebäude beschädigte, die innerhalb des Turms befindliche Marienfigur der Kirche aber unversehrt ließ, soll den Würzburger Fürstbischof Georg Karl von Fechenbach zum Bau der St.-Oswald-Kirche im Jahr 1801 bewogen haben.

Mobirise
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Die Kriegergedächtniskapelle steht in Stralsbach auf dem Stationsberg. Im Jahre 1865 erbaut, erinnert die Kapelle heute an die Opfer der beiden Weltkriege. Im Innern der Kapelle sind auf zwei Steintafeln Namenslisten der Gefallenen angebracht. Im Jahre 1983 fand eine Restaurierung statt. Der Stralsbacher Kreuzweg beginnt am Fuße des Stationsbergs und endet bei der Kriegergedächtniskapelle. Die Kreuzwegstationen stifteten im Jahre 1860 das Ehepaar Michael und Elisabetha Hartmann. Unmittelbar links neben der Kapelle steht ein Tischsockelkreuz aus dem Jahre 1864, gestiftet von dem Ehepaar Georg und Anna Maria Kröckel. Die Muttergotteskapelle, unmittelbar vor der 1. Kreuzwegstation, stammt aus dem Jahr 1892. 

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Die gelobte Kreuzbergwallfahrt


Einen Kristallisationspunkt der Frömmigkeit stellt in Stralsbach die gelobte Kreuzberwallfahrt dar. Sie prägt das Dorf seit über 270 Jahren bis zum heutigen Tag. Darin spiegeln sich die dunklen Zeiten wider, in denen die Pest in der Region wütete. Der Kirchenführer des Klosters Kreuzberg enthält 1744 erstmals einen Eintrag, aus dem sich die gelobte Kreuzbergwallfahrt der Stralsbacher ersehen lässt. Mündlich ist überliefert, dass das Dorf - man geht davon aus, dass es wegen der Pest war - auszusterben drohte. Die Not war damals groß und so gelobten die Einwohner von Stralsbach mit Unterstützung des Bürgermeisters und des Gemeinderates jedes Jahr eine Wallfahrt zum heiligen Kreuz auf dem Kreuzberg zu machen, wenn die Krankheit aus dem Dorf verschwindet. Von jedem Haus im Dorf sollte mindestens eine Person an der Wallfahrt teilnehmen, die vor dem 1. Sonntag im September jedes Jahr durchgeführt wird.

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Die Säkularisation verhinderte 1803 eine Fortführung der Wallfahrt. Jahre später, die Zeiten beruhigten sich wieder etwas, brach in Stralsbach eine Viehseuche aus. Die Einwohner erinnerte sich an das Gelübde von 1744. Sie erneuerten das Versprechen und pilgerten wieder jährlich zum heiligen Kreuz. Eine weitere Unterbrechung fand die Wallfahrtszeit durch den Zweiten Weltkrieg. Sie war verboten. Aber seit 1946 wird die gelobte Wallfahrt bis heute ununterbrochen durchgeführt.

Die Wallfahrt wurde bereits seit der ersten Erwähnung 1744 vom Bürgermeister und dem Gemeinderat als Sache der politischen Gemeinde angesehen. Es handelt sich nicht um eine Angelegenheit der Kirchengemeinde. Daher kommt bis heute die Gemeinde für die Auslagen der Wallfahrt aus.

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